Am 20. November war ich im Landeshaus Kiel zu Gast, um beim Parlamentarischen Abend „Unsere Ostsee, unsere Fischerei“ gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Fischerei, Umweltverbänden und Politik über die Zukunft unserer Ostsee und der Fischerei in Schleswig‑Holstein zu diskutieren.
Der Abend begann mit Vorträgen von Dr. Rüdiger Voss von der Uni Kiel zur aktuellen Umweltlage der Ostsee sowie von Wolfgang Albrecht (Fischereischutzverband Schleswig‑Holstein) und Tobias Reßing (Uni Hamburg) zur Lage der Fischerei und zu alternativen Fanggeräten.
Im Anschluss folgte eine Paneldiskussion, in der ich gemeinsam mit den Abgeordneten Volker Nielsen (CDU), Thomas Hölck (SPD), Michael Schunck (SSW) sowie dem Fischwirtschaftsmeister Erik Meyer und Dr. Katja Hockun von der Deutschen Umwelthilfe diskutiert habe.
Als Abgeordnete, die sich vor allem für Meeresschutz und für die Vereinbarkeit von Tourismus und Fischerei mit dem Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen einsetzt, sehe ich mehrere zentrale Herausforderungen und Chancen:
- Schutzraum für die Ostsee schaffen: Unsere Meere sind Lebens‑ und Bewirtschaftungsraum zugleich – wir brauchen Rückzugsräume, Regenerationszeiten und eine Bewirtschaftung, die Artenvielfalt und lokale Wirtschaft in Einklang bringt.
- Nachhaltige Fischerei unterstützen: Familienbetriebe, Küstenfischerei und alternative Fangmethoden verdienen unsere Aufmerksamkeit und Förderung. Es muss gelingen, wirtschaftliche Perspektiven aufrechtzuerhalten und gleichzeitig ökologische Standards zu stärken.
- Wissenschaft und Praxis stärker verbinden: Die vorgestellten alternativen Fanggeräte zeigen: Forschung und Fischerei können gemeinsam innovative Wege gehen. Solche Entwicklungen sollten wir weiter begleiten und mit Fördermitteln, Pilotprojekten und Know‑how‑Transfer unterstützen.
- Tourismus, Küste und Fischerei vernetzen: Gerade bei uns in Nordfriesland und auf den Inseln gilt: gesunde Meere = attraktive Küstenregionen. Fischerei, Tourismus und Naturschutz sind keine Gegensätze, sondern gemeinsame Verantwortung. Von diesen Erfahrungen können wir auch für die Ostseeküste lernen.
Der Abend war ein wichtiges Signal dafür, dass wir alle – Politik, Wissenschaft, Verbände, Wirtschaft – Verantwortung übernehmen müssen. Ich nehme viele Impulse mit und werde mich dafür einsetzen, dass diese Themen im Landtag weiter vorangebracht werden. Danke an die Organisator*innen, den Fischereischutzverband Schleswig‑Holstein, die Universität Hamburg, die Deutschen Umwelthilfe – und allen Gästen für den offenen und konstruktiven Austausch.
Ich freue mich auf die weitere Arbeit für eine starke, nachhaltige Fischerei und eine gesunde Ostsee!