Mit der Grünen Landtagsfraktion waren wir diesen Monat mit einem vielfältigen Programm auf Fraktionsreise in Warschau.
Unter anderem haben wir die deutsche Botschaft, die Grünen Abgeordneten im Sejm, das Instytut Spraw Publicznych, eine (partei-)unabhängige politische Denkfabrik für die Debatte um soziale und politische Fragestellungen zu diskutieren, die Heinrich-Böll-Stiftung, das Museum of Modern Arts und das Museum des Warschauer Aufstands besucht. Außerdem haben wir in einem Kochkurs gelernt, wie man Pierogi macht!
Ein persönliches Highlight für mich war der Besuch des Feuchtgebiets Zakole Wawerskie. Das Natur- und Feuchtgebiet spielt eine wichtige Rolle: Zum einen ist es ein Ort der Artenvielfalt, an dem unter anderem Biber und Kraniche beheimatet sind. Aber es ist auch ein Wasserreservoir für Warschau, was seine Rolle im Kampf gegen den Klimawandel noch relevanter macht.

In Zakole Wawerskie bestehen ehemals landwirtschaftlich genutzte Felder, Feuchtwiesen und Torfmoore neben Wohngebieten. Ortsspezifische Untersuchungen rücken die Perspektive der Lebewesen in den Vordergrund, die dieses komplexe Ökosystem bilden. Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Aktivist*innen, Philosoph*innen und Anwohner*innen tragen für Zakole Wissen über den Ort zusammen - so wird versucht, über Kunst und Naturerfahrungen auf diesen sensiblen Lebensraum aufmerksam zu machen und ihn zu schützen. Denn: Noch steht das Gebiet nicht unter Schutz, aber noch ist auch klar, dass das bedrohte Gebiet noch gerettet werden kann.
Gegen Ende unserer Reise haben wir außerdem eine Stadtführung zum Thema Historisches Warschau und Jüdisches Warschau gemacht und aschließend einen Kranz am Denkmal der Helden des Warschauer Ghettos niedergelegt.

Insgesamt hatten wir eine tolle und lehrreiche Woche und ich bin dankbar für die schöne Zeit mit meinen Kolleg*innen und all den Menschen, die wir vor Ort getroffen haben, ebenso wie für das neue Wissen und die Anregungen für unsere und meine Arbeit in Schleswig-Holstein!