Aus dem Dezember-Plenum im schleswig-holsteinischen Landtag zu dem TOP 16 – "Agrar- und Umweltpolitik mit den Menschen."
"Der Landtag stellt fest, dass die Agrar- und Umweltpolitik nur mit den Menschen und nicht gegen sie funktioniert.“ - Das ist der erste Satz Ihres Antrags, lieber Kollege Kumbartzky. Natürlich kann Agrar- und Umweltpolitik nur mit den Menschen funktionieren. Wir Menschen machen diese Politik, treffen die Entscheidungen und erlassen Gesetze. Aber mir ist gerade heute und hier bei dieser Rede wichtig, einmal unsere Position dazu klarzustellen.
Der Mensch war und ist ein Teil der Natur – wir haben angefangen das Wort Um-Welt zu benutzen. Etwas, von dem wir Menschen uns abgetrennt haben und das uns umgibt. Aber ehrlicherweise ist die Natur ein lebendiges Ganzes und wir sind ein Teil davon.
Die Systeme, die in der Natur vorkommen, sind durch eine hohe Diversität gekennzeichnet und funktionieren in einem Kreislauf. Greifen wir Menschen in diese Systeme ein, wird aus dem Kreislauf schnell ein Förderband – das ist der Unterschied! Natürliche Systeme sind auf Dauer angelegt, menschliche auf den Moment. Natürliche Systeme leben von der Vielfalt und können Schocks abfedern – und genau das macht sie resilient und in ihrer Ganzheit effizient!
Ich würde mir wünschen, dass wir Menschen wieder viel mehr erkennen, dass es nur mit der Natur geht und dass dementsprechend eine Agrar- und Umweltpolitik nicht nur mit den Menschen sondern auch nur mit der Natur funktioniert.
Dann führen Sie weiter auf, dass die Energiewende nur mit den Menschen und nicht gegen sie funktionieren kann. Gerade wir hier in Schleswig-Holstein sind doch Vorreiter im Ausbau der Erneuerbaren Energien, gerade wir haben doch in den letzten Jahrzehnten bewiesen, dass wir die Bürger*innen beteiligen und früh einbinden. Deshalb waren und sind wir so erfolgreich!
Die Niederungsstrategie darf in Ihrem letzten Antrag natürlich auch nicht fehlen, ebenso wie das im Landesnaturschutzgesetz verankerte Vorkaufsrecht des Landes. Ach ja, und der Wolf bzw. das wirksame Wolfsbestandsmanagement. Aber es fehlt ja noch was: die Gänse – dann wäre die Themenliste der Evergreens komplett!
Ich brauche hier nicht nochmal zu betonen, dass die Strategie für die Zukunft der Niederungen 2100 die Sicherstellung einer nachhaltigen Entwicklung und Nutzung der Niederungen durch die dort wirtschaftenden Menschen beinhaltet. Ich brauche nicht nochmal zu betonen, dass es um eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Niederungen als Kulturlandschaft mit Wertschöpfungspotenzialen geht. Aber vielleicht sollte ich doch nochmal erwähnen, dass zu den langfristigen Zielen der Strategie auch das Erreichen der Ziele des Klima-, Gewässer- und Biodiversitätsschutzes gehört!
Und nun? Auf geht´s nach Büsum! Büsum, das ist das Tor zum Welterbe Wattenmeer!
Ich zitiere mit Erlaubnis der Präsidentin den Tourismus Service Büsum:
„An kaum einem anderen Ort an der deutschen Nordseeküste lässt sich das Weltnaturerbe Wattenmeer so schön erleben wie in Büsum. Mit dem Wattenmeer direkt vor der Tür, wird unsere Verantwortung dem Planeten gegenüber ganz besonders deutlich. Deshalb strebt das Nordseeheilbad hohe Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit an und hat sich unter anderem das klimaneutrale Handeln zur Aufgabe gemacht.“
Nachhaltigkeitsmanagement, Fairtrade-Gemeinde, Nationalpark-Partner – in Büsum ist Nachhaltigkeit mehr als nur ein Trendwort. Und damit das auch so bleibt, ist es sicherlich gut, wenn ich ab und zu mal vorbeikomme und nach dem Rechten sehe.
Zum Schluss möchte ich aber auch Danke sagen. Zum einen Danke im Namen der gesamten Fraktion und zum anderen aber auch ein persönliches Dankeschön von mir. Danke für die kollegiale Zusammenarbeit und den wirklich immer netten, persönlichen Austausch – und das bei einer weit voneinander entfernten politischen Haltung zu den wichtigsten Dingen in der Politik: Natur- und Meeresschutz!
Vielen Dank, alles, alles Gute und bis bald in Büsum!