Für die Erhaltung und Wiederherstellung naturnaher Wälder kommt der Jagd eine besondere Bedeutung zu.
Überhöhte Schadenswildbestände verursachen hohe Schäden auch an unseren Wäldern. Die Jagd muss dafür sorgen, dass die ganze Bandbreite der standortheimischen Vegetation ohne aufwändige Schutzmaßnahmen aufwachsen kann. Eine waldfreundliche Jagd als unerlässliche Voraussetzung naturnaher, klimaresilienter Waldentwicklung ist die wichtigste jagdliche Aufgabe der Zukunft.
Eine ökologisch ausgerichtete, nachhaltige Jagd nutzt daher auch den Tierpopulationen und dem Naturhaushalt – insbesondere dem Wald –, aber auch dem Menschen, der im Wald Natur beobachten will und Erholung sucht. Sie trägt zur Erhaltung vitaler standortheimischer wild lebender Arten bei und sichert deren Lebensräume.
Die Jagd beeinflusst, wie jede andere Nutzung natürlicher Ressourcen auch, ökologische Zusammenhänge und muss sie daher auch berücksichtigen. Dies muss gesetzlich stärker verankert werden.
Die große Gemeinschaft der Jäger*innen ist ein wichtiger Team-Player im Naturschutz, deshalb ist es wichtig, im Naturschutz zusammenzuarbeiten und die Jäger*innen mit geeigneten Informations- und Fortbildungsmaßnahmen für den Schutz der natürlichen Ressourcen und der biologischen Vielfalt zu sensibilisieren.
Im Rahmen der Umsetzung des Natura 2000-Netzes ist z.B. die Einführung von Waldumweltmaßnahmen, mit denen Nutzungseinschränkungen oder besondere Bewirtschaftungsmaßnahmen im Sinne des Naturschutzes vergütet werden, eine Möglichkeit der engeren Zusammenarbeit.
Ich vertrete die Position, dass grundsätzlich nur Tiere gejagt werden sollen, wenn die Verwertung der erlegten Tiere (z.B. Fleisch, Felle) gewährleistet ist. Dem Jagdrecht sollten außerdem nur solche Tiere unterliegen, die weder auf europäischer Ebene einen hohen Bestandsschutz genießen noch in Deutschland gemäß Rote Liste als ausgestorben oder vom Aussterben bedroht gelten.
Weiterhin möchte ich mich stark machen für bleifreie Munition in der Jagd, wobei hier angemessene Übergangsfristen festzulegen sind. Das Blei gelangt über angeschossene und verendende Tiere in die Nahrungskette und reichert sich in den Körpern von Beutegreifern – darunter auch stark gefährdeten Arten wie z.B. Seeadler – an. Die Vögel werden schleichend vergiftet. Jeder vierte Seeadler stirbt an Bleivergiftung. Auch auf die Reproduktionsraten der Tiere wirkt sich die Bleiaufnahme negativ aus. Artenschutz-Maßnahmen werden so konterkariert.
In Nationalparks, Naturschutzgebieten und Kernzonen von Biosphärenreservaten sollte die Jagdausübung grundsätzlich untersagt sein. Nur im Rahmen eines am Schutzziel orientierten Populationsmanagements sollten wir im Land und die kommunalen Behörden in diesen Schutzgebieten Jagd zulassen.