Artenreichtum, Bodengesundheit, Kohlenstoffsenke und Wasserspeicher – Dauergrünland ist und bleibt ein wesentlicher Bestandteil einer zukunftsfähigen Kulturlandschaft in Schleswig-Holstein
Grüne Wiesen, weidende Tiere - sie gehören zu den prägenden Elementen der schleswig-holsteinischen Landschaften. Aber für mich ist Dauergrünland viel mehr als nur Kulisse. Dauergrünland spielt - gerade auch in Verbindung mit Vertragsnaturschutz - eine entscheidende Rolle in der gegenwärtigen Biodiveritätskrise. Von der Wurzel bis zur Spitze ermöglichen die Pflanzen ein enorme Vielfalt im Boden, wo sie wurzelnahe Organismen mit Nährstoffen versorgen (Liquid Carbon Pathways) und Humus bilden und binden, und an der Oberfläche, wo sie weiteren Organismen Lebensraum und Nahrung spenden. Dauergrünland ist Rast- und Brutstätte für Wiesen- und Zugvögel. Bei all dem ist gerade die Dauerhaftigkeit wesentlich. Daher setze ich mich dafür ein, dass der im Dauergrünlanderhaltungsgesetz verbriefte Schutz mindestens erhalten bleibt.
Zu den Aufgaben, die der Kampf gegen den Klimawandel mit sich bringt, gehört auch eine umfangreiche Umstrukturierung von Flächen, die für die landwirtschaftliche Nutzung entwässert wurden. Zum einen muss der mit der Entwässerung einhergehende Ausstoss von Klimagasen gestoppt werden, zum anderen müssen die Böden wieder in die Lage versetzt werden, Kohlenstoff zu binden. Gleichzeitig führt die Entwässerung der Böden gerade in Niederungsgebieten wie in der Eider-Treene-Sorge Landschaft dazu, dass die Böden stetig absacken. Dem möchte ich mich in Zusammenarbeit mit den Verbänden entgegenstemmen. Dauergrünland spielt auch hier eine wesentliche Rolle. Ich werde die Entwicklung von Strategien auch zur lukrativen Nutzung von Dauergrünland vorantreiben. Hier sehe ich großes Potenzial im Zusammenspiel mit Paludikultur, Agroforst und Agriphotovoltaik (u.a.).
Tiere gehören auf die Weide. Auch unser Koalitionsvertrag sieht darin die natürlichste Haltungsform. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass Weidetierhaltung auf allen Ebenen wettbewerbsfähig ist und bleibt. Im Flächenwettbewerb muss die Gemeinwohlleistung von Grünland Vorrang haben vor Interessen Einzelner im Wohnungs- und Gewerbebau. Ich setze hier auf Recycling bereits versiegelter Flächen, Nachverdichtung und höhere Bauweisen.